Deutsche Meisterschaften Gymnastik und Tanz


Von Tränen zu gold in 24 stunden

Manchmal ist es nur ein kleiner Moment, der im Sport zwischen Erfolg und Misserfolg entscheidet. Und manchmal braucht es eine Niederlage, um Großes zu erreichen. Beides durfte „Between“ vom TuS Meinerzhagen bei der diesjährigen DM Gymnastik und Tanz erfahren. Während es im Mehrkampf am Samstag nach zwei Fehlern nur zu Platz 4 reichte, durfte sich das Team am Sonntag im Gymnastikfinale über Gold und im Tanzfinale über Silber freuen.

 

Between (TuS Meinerzhagen): Die Gymnastik kostete dem Team am Samstag das Treppchen. Dafür gab es im Gymnastikfinale am Sonntag Gold
Between (TuS Meinerzhagen): Die Gymnastik kostete dem Team am Samstag das Treppchen. Dafür gab es im Gymnastikfinale am Sonntag Gold
Between (TuS Meinerzhagen): Glückliche Gesichter am Sonntag Nachmittag
Between (TuS Meinerzhagen): Glückliche Gesichter am Sonntag Nachmittag

 

Sechs westfälische Mannschaften haben sich beim NRW-Turnfest für die Deutschen Meisterschaften Gymnastik und Tanz qualifiziert. Mit Ambitionen auf eine Medaille ging aus westfälischer Sicht aber nur ein Team ins Rennen: das Jugendteam des TuS Meinerzhagen „Between“. Nach dem Sieg der Mädchen zwei Wochen vorher beim Deutschland-Cup DTB-Dance, waren die Erwartungen an die Gruppe hoch. Dass die Deutschen Meisterschaften in der heimischen Sporthalle Rothenstein in Meinerzhagen stattfand, verstärkte den Druck auf das Team.

Während die 15-18 jährigen im Tanz noch gewohnt souverän auftraten, zeigten die sechs Mädchen dann in der Gymnastik leider Nerven. Und so lautete das Fazit in der lokalen Zeitung am Abend: „Between wirft mit den Handgeräten die Medaille weg“. Etwas hart, aber leider die Wahrheit, denn durch zwei große Geräteverluste rutsche das Team auf Platz 4. Durchaus ein gutes Ergebnis im 17 Mannschaften starken Teilnehmerfeld der Jugend. Doch da das Potential für einen Podestplatz unübersehbar da war, floss im ersten Moment trotzdem die ein oder andere Träne. Ein kleiner Trost „Between“ qualifizierte sich für beide Einzelfinale am Sonntag.

Ganz anders war die Stimmungslage beim zweiten Team des Ausrichters. Als jüngstes Team des gesamten Wettkampfes trat „Beyond“ zu seiner ersten deutschen Meisterschaften an und schaffte den Sprung auf Platz 13. In der Gymnastik verpassten die 11-13 jährigen Mädchen nur um einen Platz das Gruppenfinale. Diese Qualifikation fürs Gymnastikfinale gelang dem dritten westfälischen Jugendteam im Wettkampf, den „Cookies“ vom TuRa Rüdinghausen. Für die Mädchen aus Witten waren es die zweiten Deutschen Meisterschaften. Im Gesamtranking verbesserte sich das Team deutlich im Vergleich zum Vorjahr. 2018 noch als 11. knapp an den Top 10 vorbei, durften die „Cookies“ in diesem Jahr den 8. Platz mit nach Hause nehmen.

Den Jugendmehrkampf gewinnen konnte das Nachwuchsteam des TSC Neubrandenburg. Zwar gehörten die Mädchen zu den jüngsten Teams dieser Meisterschaften, dennoch waren sie vielen Mannschaften technisch weit überlegen. Hinzu kam eine verlustfreie Gymnastik und somit ein verdienter Sieg. Zweiter wurde „GymMotion“ TV Sersheim vor den „Dynamics des“ TSV Stein.

 

Cookies (TuRa Rüdinghausen): Qualifikation fürs Gymnastikfinale
Cookies (TuRa Rüdinghausen): Qualifikation fürs Gymnastikfinale
Beyond (TuS Meinerzhagen): Das jüngste Team des Wettkampfes
Beyond (TuS Meinerzhagen): Das jüngste Team des Wettkampfes

 

Auch im Wettkampf 18+ siegte das Team des TSC Neubrandenburg. Das Team I aus Mecklenburg-Vorpommern verteidigte damit seinen Titel aus dem vergangenen Jahr. Platz 2 ging an den TGC Großzimmern, dritter wurden die „gOldies“ vom TV Sersheim.

Den WTB  vertraten in dieser Altersklasse zwei Mannschaften des TuRa Rüdinghausen. Beide Teams konnten eine solide Leistung zeigen. Für die „Kiwis“ war es die erste DM nach dem Wechsel von der Jugend in die Erwachsenen Klasse. Ihr Tanz zum Thema Monotonie war wesentlich sauberer als noch bei der Qualifikation in Hamm. Bei der Gymnastik musste das Team zwar einige Verluste hinnehmen. Dennoch gelang in beiden Teildisziplinen der Sprung ins Gruppenfinale. In der Gesamtwertung reichte es für Platz 7. „Confusion" durfte sich über Platz 10 in der Ranking freuen. Auch sie konnten ihren Tanz gut auf die Fläche bringen, schwächelten aber ebenfalls in der Gymnastik.

In der Altersklasse 30+ ging „Null8/15“ an den Start. Sie zeigten einen Tanz zum Thema "Navigationssystem" und eine Gymnastik mit Reifen und Ball. Am Ende musste sich die Gruppe den deutlich jüngeren Teams aus Blumenthal, Oldenburg, Groß-Zimmern und Berg geschlagen geben. Leider reichte es auch nicht für eines der Einzelfinals.

 

Kiwis (TuRa Rüdinghausen): Zwei Finalteilnahmen im ersten 18+ Jahr
Kiwis (TuRa Rüdinghausen): Zwei Finalteilnahmen im ersten 18+ Jahr
Kiwis (TuRa Rüdinghausen): Tanz zum Thema Monotonie
Kiwis (TuRa Rüdinghausen): Tanz zum Thema Monotonie

 

Am Sonntag ging es dann für alle qualifizierten Teams um die Bundeswettkampfmedaillen in den Gruppenfinals. Die „Kiwis“ bestätigten ihre guten Leistungen vom Vortag. In der Gymnastik erturnte sich das Team Platz 6, im Tanz durften die jungen Damen den 7. Platz mit nach Hause nehmen. In beiden Disziplinen siegte in der Altersklasse 18+ das dominierende „Team I“ des TSC Neubrandenburg.

In der Jugend durften die „Cookies“ ihr Können in der Gymnastik zeigen. Leider rollte gleich zu Beginn eine der Ersatzkeulen in die Fläche, was einen größeren Abzug nach sich zog. Insgesamt war die Gymnastik etwas unsauberer als am Vortag, so dass es für das Team aus Rüdinghausen nur zu Platz 7 reichte. Ebenfalls in der Jugend wollte „Between“ nach der verpassten Chance am Vortag zeigen, welches Potential sie wirklich haben. Im Tanz durfte das Team dann auch endlich die erhoffte Medaille mitnehmen. Mit der anspruchsvollen Choreographie ertanzten sich die Mädchen Silber hinter dem Deutschen Meister „Team II“ aus Neubrandenburg. In der Gymnastik gelang dann die große Sensation. „Between“ zauberte eine deutlich saubere Gymnastik als am Vortag aufs Parkett und profitiert ein wenig von kleinen Unsicherheiten beim jungen Neubrandenburger Team. So stand zum ersten Mal eine westfälische Mannschaft im Gymnastikfinale ganz oben auf dem Treppchen. Nach Tränen am Vortag gab am Ende also Gold für „Between“.

Neben dem sportlichen Erfolg durfte sich der TuS Meinerzhagen auch noch über sehr viel Lob von Zuschauern, Kampfrichtern und Teilnehmern für die liebevolle und gut organisierte Ausrichtung dieser Deutschen Meisterschaften freuen.